Behind the Scenes – Mein erstes Businesshalbjahr 2022

von | Juli 19, 2022 | Blog

Wie verrückt ist das denn? – Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, an den Jahreswechsel 2021/2022. Pünktlich zum Beginn des neuen Jahres 2022 habe ich mir Zeit genommen für eine umfassende Reflexion, was ich in diesem Jahr alles umsetzen, gestalten und erreichen möchte – und mittlerweile ist das erste Halbjahr schon rum.

Für mich ist das wieder eine perfekte Gelegenheit, um noch einmal in mich zu gehen, und meine Erfolge und Learnings der ersten sechs Monate zu reflektieren. Das Ergebnis – aufgeteilt in fünf Kernbereiche – möchte ich hier gerne mit dir teilen – denn vielleicht kannst auch du Erkenntnisse daraus ziehen.

Produkte

Eines meiner Ziele für 2022 ist es, mein Produktportfolio noch besser auszurichten. In den letzten Jahren durfte ich lernen, dass der Schritt vom Coach zum Führungskräfte-Coach leichter geht, wenn er in klar definierte Meilensteine untergliedert ist. Ich möchte meine Kund*innen dabei unterstützen, diese Transformation vom Coach zum Führungskräfte-Coach nach und nach zu gehen – ohne Überforderung und Frust.

Aus diesem Grund durfte meine Produktleiter noch einmal überarbeitet werden, mein Einsteigerprogramm START! Train the Leadership-Coach wurde geboren und auch die Ausbildung zum Führungskräfte-Coach und meine 1:1-Begleitung, das Strategic-Partner-Mentoring, haben noch einmal einen neuen Feinschliff erhalten. Zudem habe ich zusammen mit meinem Team nun auch einen Minikurs für 0 € in das Leben gerufen, in dem Beginner*innen im Führungskräfte-Coaching vor allem beim Überwinden ihrer mentalen Hürden in Bezug auf das Leadership Coaching unterstützt werden.

Das klingt nach viel, ich bin aber wahnsinnig stolz, dass ich jetzt sagen kann, dass wir ein Produktportfolio zur Verfügung stellen, in dem meine Kund*innen nun Schritt für Schritt ihren Weg zum Führungskräfte-Coach in dem Grad an Intensität gehen können, den sie sich wünschen. Denn Führungskräfte-Coach wird man nicht von heute auf morgen und noch keiner ist als Genie vom Himmel gefallen.

Ein weiterer Fokus lag für mich im ersten Halbjahr darauf, mir Gedanken zu machen, wie ich mein Angebot so aufstellen kann, dass mein Unternehmen krisensicherer ist. Vorkommnisse in meinem Umfeld haben mir gezeigt, wie wichtig ist es ist, dass mein Einkommen nicht nur rein von meiner eigenen Arbeitsleistung abhängt. Dazu teile ich gerne eine Reflexionsfrage für fortgeschrittene Selbstständige und Unternehmer*innen: Was passiert, wenn du 3 Monate im Koma liegst? Kann dein Business weiterlaufen oder kommt es zu einem Notstopp?

Meine Antwort Ende letzten Jahres: Es würde zu einem Notstopp kommen. Dennoch konnte ich mir letztes Jahr nicht wirklich vorstellen, wie ich meinen High-Quality-Anspruch bei meinen Angeboten mit einem automatisierbaren Evergreen-Angebot verbinden kann. Trotzdem wuchs der Gedanken langsam in mir, wurde größer und irgendwann war es soweit, dass ich mir Unterstützung genau in diesem Bereich holte. Das Ziel für meine Expertin für Onlinekurse und mich: ein automatisiertes Evergreen-Angebot aufstellen, das wirklich sinnvoll und gut begleitet.

Und so haben wir uns Schritt für Schritt an START! Train the Leadership-Coach herangetastet. Das Programm startete Anfang des Jahres noch mit vermehrten Live-Anteilen, so dass ich noch einmal vermehrt ein Gefühl für die Bedürfnisse der Kund*innen in diesem Kurs erhalten konnte. Zum Sommer stellen wir das Programm nun auf ein Selbstlernprogramm um, das jedoch – und jetzt kommt der Clou – durch unlimited Mentoring-Support via Mail für Fragen, eingereichte Arbeitsergebnisse etc. begleitet wird. So haben die Teilnehmer*innen ein Sicherheitsnetz, das sie auffängt, auch wenn sie beispielsweise die Praxiswoche mit ihrem allerersten Führungskräfte-Coaching umsetzen. Getestet und für gut befunden!

Team

Lass uns über das Thema Team sprechen. Ganz ehrlich, ich weiß nicht, wie ich bis Ende letzten Jahres das meiste selbst gestemmt und geschafft habe. Wenn ich heute zurückblicke ist mir klar, dass Unterstützung dringend notwendig war.

Und so war ein großer Teil im ersten Halbjahr 2022 auch dem Teamaufbau gewidmet. Das hieß für mich, dass es natürlich neben dem Finden der richtigen Personen auch um das Aufbauen von Strukturen und Prozessen ging. Beides war nicht so einfach und nicht von heute auf morgen erledigt. Meine Erkenntnis dabei: Ich hatte wohl schon etwas Chaos in meinen Business-Strukturen und -Prozessen. Ja, das Genie beherrscht das Chaos, aber mit Teammitgliedern ist es halt noch einmal etwas anderes.

Im Zuge des Teamaufbaus habe ich mir vor allem diese Fragen gestellt:

  • Wie kann ich die Kernkompetenz des Business vermehrt schützen? (bei mir: High-Quality-Begleitung für meine Kund*innen)
  • Wie kann ich das, was ich gut kann, noch mehr nutzen und dafür den nötigen Freiraum schaffen?
  • Wie schaffe ich es, mit meinem Team zusammen Struktur und Agilität zu kombinieren?

In diesem Zuge habe ich übrigens auch die strategische Entscheidung getroffen, mir Unterstützung von jemandem zu holen, der mich im Prozess- und Projektmanagement unterstützt. Das heißt nicht, das ich das nicht kann. Das heißt aber sehr wohl, dass ich woanders halt einfach noch mehr aufblühe. Mein Fokus ist High-Level-Mentoring, High-Quality-Content sowie Strategie- und Visionsarbeit. Und das läuft alles nicht so toll, wenn man bis oben zu mit To-Do’s ist. Glaube mir, ich habe es ausprobiert.

Marketing

Kommen wir zum nächsten Punkt: Marketing! Auch hier durfte sich einiges ändern. Einen kleinen Einblick dazu habe ich schon in meiner Podcast-Folge zum Conscious Marketing gegeben. Übergreifend kann ich sagen, dass meine Marketing-Neuausrichtung im ersten Halbjahr 2022 drei Prinzipien gefolgt ist:

  1. Marketing bewusster und mit dem Fokus auf High-Quality gestalten
  2. Marketing nachhaltiger ausrichten mit dem Fokus auf Evergreen-Strategien
  3. Mein Team mehr in die Marketing-Kommunikation einbinden

Was heißt das nun in der Praxis? Ich möchte dazu einige Beispiele aufführen. Die prägnanteste Veränderung ist sicherlich, dass mein Podcast Veränderungskatalysator ins Leben gerufen wurde. In meinem Podcast möchte ich noch mehr, tiefere und auch persönlichere Einblicke in die Themen Führung, Coaching und Wissenschaft teilen. Was mich besonders freut? Ich konnte für meinen noch jungen Podcast schon tolle Interviewpartner*innen gewinnen, wie Prof. Dr. Axel Koch, DEN Experten für Transferstärke, die Expertinnen der Coachingbande-Akademie oder auch die erfahrene Online-Unternehmerin Katharina Lewald, mit der ich über Teamführung als introvertierte Unternehmerin gesprochen habe. Gleichzeitig bin ich aber auch unheimlich stolz auf meine Solo-Folgen. Zu den meistgehörtesten Solo-Folgen gehört hier übrigens die Folge zum wissenschaftlich fundierten Führungskräfte-Coaching.

Gleichzeitig haben wir jedoch auch den Blog nicht vernachlässigt, sondern arbeiten gerade unter Hochdruck an SEO-optimierten Blog-Artikeln. SEO zählt für mich zu einem fundamentalen Bereich meiner Marketing-Strategie und wir werden in Zukunft noch viel mehr Energie und Fokus in diesen Bereich geben. Dennoch ist es natürlich so, dass ein gut recherchierter, inhaltlich sinnvoller und SEO-optimierter Blog-Artikel nicht von heute auf morgen entsteht. Auch das durfte ich in den letzten Wochen lernen –  was übrigens im krassen Gegensatz zu meiner Ungeduld steht.😉

Weitere Veränderungen beziehen sich vor allem auf die Gestaltung des Newsletters. Auch hier setzen wir auf weniger, dafür qualitativ hochwertigere Inhalte. Kernstück des Newsletters ist sicherlich das Magazin „führungskompetent“, das im Juni 2022 das Licht der Welt erblickt hat und in dem, wir noch vertieftere Einblicke in meine Kernthemen geben sowie natürlich auch hinter die Kulissen blicken lassen. Zweites Hauptelement der Newsletter-Strategie sind die ebenfalls monatlich erscheinenden Personal Notes, in denen ich ergänzend meine Gedanken als Unternehmerin teile.

Im Social-Media-Bereich haben wir ganz klar den Fokus von Instagram auf LinkedIn verschoben. Ja, ich teile noch Inhalte auf meinem Instagram-Account. Dennoch geht derzeit viel mehr Energie in meinen LinkedIn-Account, der definitiv mehr wächst und wo sich auch aus Thought-Leadership-Perspektive spannende Kontakt ergeben. Bei meinen Kund*innen erlebe ich immer wieder, dass viele davor zurückscheuen, auch auf LinkedIn präsent zu werden. Ich kann nur dazu ermutigen, auch auf LinkedIn in die Sichtbarkeit zu gehen, da sich hier aus Business-Sicht viel spannendes tut. Zudem ist die Plattform Instagram gerade im starken Umbruch, so dass es hier (bereits aktuell, aber in Zukunft noch vermehrt) zu einer starken Anpassung der Strategie von Business-Ownern und Content-Creatorn kommen muss, um weiterhin Reichweite und Sichtbarkeit zu erlangen.

Personal Branding

Kommen wir vom Marketing zum Thema Personal Branding. Im vorherigen Abschnitt habe ich beschrieben, dass ich mein Team vermehrt in die Kommunikation einbinde. Dabei geht es mir darum, den Akademie-Gedanken, der meine Arbeit seit Beginn meiner Selbstständigkeit geprägt hat, weiter auszubauen. Hier kann ich mir auch in Zukunft vorstellen, irgendwann nicht mehr nur selbst als Coach und Mentorin in meiner Akademie für Leadership Coaching tätig zu sein, sondern auch weitere (feste) Co-Coaches hinzuzuziehen. Erste Schritte dazu bin ich in der Vergangenheit schon gegangen. Jetzt darf es nach und nach langsam wachsen.

Dennoch möchte ich auch den Personal-Branding-Aspekt nicht vernachlässigen – denn ich bin der Auffassung, das ich noch viel mehr bin und darstellen darf, als meine Akademie. Was habe ich also in diesem Bereich umgestellt? Ich würde sagen, dass ich nun auf jeden Fall meine Meinung viel klarer teile. Kleiner Spoiler: Das trifft natürlich nicht überall auf Gegenliebe. Dennoch muss ich immer wieder an einen Spruch meiner Mentorin denken. Sie sagte immer: ‚Wer keine Ecken und Kanten hat, an dem bleibt niemand hängen.‘ So ist es wohl. Und auch wenn ich an das denke, was ich meinen Kund*innen sage („Wo kaufst du gerne?“), dann ist es nun mal so, dass ich lieber dort kaufe, wo klar Stellung bezogen wird und wo ich mich auch mit der Meinung und den Werten identifizieren kann.

Nun teile ich also meine Meinung vermehrt auf Social Media, in meinem Newsletter, aber natürlich auch in meinem Podcast und in den aktuellen Blog-Artikeln. Denn auch das war für mich ein Learning: Ja, ich habe einen Podcast, aber ab und zu schreibe ich auch gerne etwas für diesen Blog.

Zudem habe ich nun für mich wöchentlich Thought-Leadership-Zeit eingeplant, wo ich im nächsten Halbjahr noch einmal fokussierter überlegen kann, wie ich hier meine Message noch mehr teilen und dadurch natürlich auch den Impact vergrößern kann.

Persönliche Weiterentwicklung

Lass uns zum Abschluss über meine persönliche Weiterentwicklung sprechen. Für mich ist das auch eine Art Fazit, denn all das, was ich oben beschrieben habe, wäre nicht möglich, wenn nicht auch eine persönliche Entwicklung damit einhergegangen wäre. Bei mir ist dies definitiv die Weiterentwicklung von der Selbstständigen zur Unternehmerin.

Ja, ich habe schon zu Beginn meiner Selbstständigkeit sehr strategisch gedacht, weil mich das auszeichnet. Ja, ich habe auch schon Personalführungsverantwortung in der Anstellung gehabt. Und ja, ich hatte schon immer diesen Akademie-Gedanken in mir. Dennoch ist es noch einmal etwas anderes, wenn es dann tatsächlich da ist. Strategie für ein Team ist anders als Strategie für eine Einzelperson. Personalführung in der Anstellung ist anders als Personalführung im eigenen Business. Und eine Akademie zu denken ist anders als sie umzusetzen.

Ich hatte also auch persönlich einiges zu tun. 😉

Meine größten Learnings auf diesem Weg waren:

  • Alles steht und fällt mit meiner eigenen Energie. Das persönliche Energiemanagement muss an erster Stelle kommen.
  • Ich bin Unternehmerin, also unternehme ich etwas. Das kreative Umsetzen gehört als Unternehmerin zu meiner Kernkompetenz.
  • Wenn etwas nicht klappt, lerne ich daraus, und probiere etwas Anderes. Nenne es Trial & Error, ich nenne es persönliche positive Fehlerkultur.
  • Die regelmäßige Reflexion ist super wichtig. Dafür nutze ich wöchentliche CEO-Dates mit mir selbst.
  • Das Vertrauen in die eigene Idee ist der erste Schritt. Dieses Vertrauen wird mir niemand abnehmen.  Dieses Vertrauen darf ich selbst in mir pflegen und damit ist schon der erste wichtigste Schritt getan.

Du siehst also: Es war ein intensives erstes Halbjahr 2022. Jetzt geht es für mich erst einmal in die Sommerpause, denn ich werde mich im August bewusst zurückziehen und Urlaub nehmen. Ab September geht es wieder weiter und ich freue mich schon darauf, was das zweite Halbjahr 2022 für mich bringen wird.

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