Was ich 2020 gelernt habe

von | Dez. 13, 2020 | Blog

Dezember ist eine Zeit für Reflektion und das Schmieden von Plänen für das neue Jahr. Ich habe diese Phase schon immer geliebt und nutze die letzten Wochen des Jahres, um zurückzublicken, mit dem Alten abzuschließen und das nächste Jahr vorzubereiten. Aber noch nie war diese Phase für mich so intensiv wie dieses Jahr. Das liegt natürlich zum einen daran, dass wir durch die Corona-Pandemie 2020 ganz schön durchgeschüttelt wurden. Zum anderen habe ich dieses Jahr aber auch weitreichende Entscheidungen für mich selbst getroffen. Drei Lektionen, die ich für mich persönlich dieses Jahr gelernt habe, möchte ich nun mir dir teilen. Und ganz am Ende des Artikels habe ich dir meine Lieblingsreflexionsfragen aufgeschrieben.

Es kann sich auch in unsicheren Zeiten lohnen, zu springen.

Im verrücktesten Jahr meines Lebens, in dem sich durch Covid-19 die Spielregeln massiv verändert haben, habe ich mich entschlossen, in die volle Selbstständigkeit einzusteigen. Seit Oktober 2020 bin ich Unternehmerin in Vollzeit und arbeite täglich daran, meine Mission in die Welt zu tragen. Diese Entscheidung war für mich zu Beginn sicherlich nicht leicht, aber ich habe es bisher keinen Tag bereut. Was hat dorthin geführt? Ich habe mich vorher nebenberuflich in der Selbstständigkeit ausprobiert und wusste, welche Rahmenbedingungen wichtig sind. Ich habe dieses Jahr, natürlich auch beschleunigt durch eine Digitalisierungswelle, ein Geschäftsmodell entdeckt, das zu mir passt und das ich für mich nun anpasse und ausbaue. Private Entwicklungen haben meine Entscheidung noch einmal bestärkt. Somit passten für mich also dieses Jahr alle Puzzleteile zusammen, so dass ich den Schritt letztendlich einfach gegangen bin. „Einfach gegangen bin?“ – So einfach war es letztendlich auch nicht. Ich habe die Entscheidung definitiv nicht auf die leichte Schulter genommen und sicher die ein oder andere schlaflose Nacht verbracht, aber nach allen Entwicklungen, war diese für mich letztendlich alternativlos. Aber auch nach dieser Entscheidung wurde es nicht ruhiger – im Gegenteil. Das bringt mich zum nächsten Learning.

Niemand bereitet dich auf die emotionale Achterbahn des Unternehmertums vor.

Vielleicht kennst du den Spruch, dass Businessaufbau auch Persönlichkeitsentwicklung bedeutet. Aber die wahre Bedeutung wurde mir erst bewusst, als es soweit war. Ich würde mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, zu sagen, dass ich in keiner Phase meines Lebens so stark wachsen durfte. Täglich stehen Entscheidungen an, die sich auf das Business auswirken und die ich vorher noch nie in meinem Leben so getroffen habe. Noch nie in meinem Leben war ich so komplett mit all meinen Stärken und Kompetenzen gefordert und noch nie in meinem Leben wurden auch meine Schwächen so sichtbar. Aber noch nie in meinem Leben konnte ich all das, was ich vorher sehr oft nur in der Theorie diskutiert hatte, nun auch in der Praxis anwenden. Unternehmerin ist die umfassendste Jobbeschreibung, die es gibt. Und es ist so eine Freude, wenn Projekte so klappen, wie man sie sich vorstellt. Und wenn sie nicht klappen, gibt es auch keine andere Person, der man die Schuld in die Schuhe schieben könnte. Es startet und endet bei mir selbst. Und doch muss ich sagen, dass genau das für mich so erfüllend ist. Liegt es an einem hohen Grad von Unternehmergeist? Kann sein. Es hängt aber auch an so vielen weiteren Punkten, wie Durchhaltevermögen, Fokus, Wille und Problemlösekompetenz. Selbstführung par excellence! All das wird täglich auf den Prüfstand gestellt und irgendwie ist es auch genau das, was ich daran so liebe.

Unternehmertum ist ein Marathon, kein Sprint.

Kennst du auch diese Stimmen, die dir Erfolg über Nacht versprechen? Um es zusammenzufassen – das wird nicht funktionieren. Erfolg ist ein Prozess und kein Ziel. Und Unternehmertum ist ein Marathon und kein Sprint. Verbissenheit schadet dabei nur, weil sich ein Marathon besser im Flow läuft. Habe ich diesen Flow immer? – Definitiv nicht. Aber ich werde täglich besser dabei. Und ich weiß, dass ich genau das, was ich jetzt tue, noch lange tun möchte. Deshalb ist es für mich wichtig, den Fokus auf Nachhaltigkeit zu setzen, statt auf schnelle, aber vielleicht nur kurzfristige Erfolge. Ich möchte auch beim Unternehmertum auf meine Werte vertrauen. Integrität ist sicherlich mein Top-Wert. Dazu zählt für mich, Sprache und Tun in Einklang zu bringen. Dazu zählt für mich auch, nichts zu tun, was mir ein schlechtes Bauchgefühl gibt. Und dazu gehört auch, einer/m Kund*in auch mal von einem Programm abzuraten, wenn ich sehe, dass es nicht passt. Langfristigkeit ist für mich das Ziel. Dazu möchte ich ein nachhaltiges Schwungrad in Gang bringen. Aber, und jetzt kommt es, ich bin auch ein total ungeduldiger Mensch. Und hier kommt wieder die Selbstführung ins Spiel. Auch als Unternehmerin steht und fällt alles mit der Selbstführung. Und daran arbeite ich jeden Tag.

Meine Top-Reflexionsfragen für dich

Wenn du nun auch selbst in die Reflexion einsteigen möchtest, kannst du gerne meine Lieblingsreflexionsfragen nutzen. Mein Top-Tipp dazu ist, zunächst mit dem Alten abzuschließen und dann für das Neue zu planen. Also los geht es.

  1. Was ist dieses Jahr in deinem Leben passiert?
  2. Wer warst du im Januar 2020? Und wer bist du jetzt?
  3. Was ist dieses Jahr gut gelaufen?
  4. Was hat dir dieses Jahr Freude bereitet?
  5. Welche Learnings möchtest du in das neue Jahr mitnehmen?
  6. Was lässt du im alten Jahr?
  7. Wofür wird das, was du loslässt, Platz schaffen?
  8. Wie soll dein Leben in einem Jahr aussehen?
  9. Wer möchtest du in einem Jahr sein?
  10. Welches eine Ziel möchtest du nächstes Jahr erreichen?
  11. Welche ersten Schritte musst du gehen, um dieses Ziel zu erreichen?
  12. Was möchtest du im neuen Jahr lernen?

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